Was hat Feng Shui mit Erotik zu tun, werden Sie sich vielleicht fragen?
Bei meinen Beratungen ist „Erotik im Schlafzimmer“ immer wieder ein Thema. Selten gleich am Anfang unserer Gespräche, aber fast immer kommen wir auf dieses sehr intime Thema.
Für mich auch nicht verwunderlich, vor allem wenn man schon so viele Schlafzimmer von innen gesehen hat, wie ich. Genau darum möchte ich etwas mehr Licht ins Dunkle bringen. Denn von Autoreifen bis Rosenkranz und Altarkreuz bis Schmutzwäsche wurden meine Augen erfreut. 😉
Das A und O von gutem Sex im Schlafzimmer ist ein gutes Bett, die richtige Partnerin oder der richtige Partner … und das richtige Ambiente.
Gerne vergessen wir dabei, dass nicht nur unser Auge, sondern auch unser Unterbewusstsein ganz viel wahrnimmt. Also, was können Sie tun, damit es wieder/noch besser klappt – im Bett?
1. Raum oder die Lage des Raums
Ihr Schlafzimmer sollte in einem für Sie persönlich günstigen Bereich des Wohnungs-Baguas liegen, mehr im hinteren Teil der Wohnung und nicht direkt vorne am Eingang. Ein rechteckiger Raum ist eher geeignet als ein mehreckiger. So fühlen Sie sich wohl und ungestört.
2. Raumaufteilung
In einem Feng-Shui-Schlafzimmer ist weniger mehr. Deshalb sollte man versuchen, wenige und nicht so viele unterschiedliche Möbel im Raum zu haben. Sie erreichen damit eine gewisse Ruhe. In keinem Fall sollten Sie Regale oder Schränke direkt über dem Kopf montieren. Denn dies sorgt für ungewollte Anspannung, genauso wie offene Regale und Durchgänge.
3. Möbel
Geben Sie schlichten Möbeln aus Holz den Vorzug. Wenn möglich, mit gerundeten Kanten. Unlackiertes, naturbelassenes Holz ist geeigneter als Holz mit lackierten Oberflächen, da es kein Strahlensammler und -leiter ist. Auch die Haptik spielt dabei eine große Rolle.
4. Das Bett
Zweifellos ist das Bett das wichtigste Möbelstück im Schlafzimmer und deshalb sollte es auch den besten Platz im Raum einnehmen, damit Sie sich dort sicher und entspannt fühlen. Stellen Sie es auf jeden Fall so, dass das Kopfende an einer festen Wand steht und es ihnen möglich ist, auch die Zimmertüre noch im Blick zu haben.
5. Türe
Steht das Bett an der Wand in der sich die Türe befindet, könnte ein Nachschränkchen/Beistelltisch oder eine Pflanze etwas Abstand zu dieser bringen und Sie weniger angreifbar machen.
6. Dachschrägen
Bei Dachschrägen wird die Energie nach unten gedrückt und erzeugt Unwohlsein.
Insbesondere sollte das Bett nicht unter quer verlaufenden Balken stehen, die dann über Bauch, Oberkörper oder Kopf führen. Doch auch längs sind sie nicht von Vorteil, vor allem wenn sie das Paar im Bett teilen.
7. Fenster und der Qi-Fluss
Da Energie wie ein Windhauch oder ein Wasserfluss durchs Zimmer fließt, sollte man das Bett nicht zwischen Türe und Fenster stellen, so dass man/frau im Zug liegt. Und auch sonst sollten Sie darauf achten, dass nicht zu viele Gegenstände herumstehen oder liegen, die den Energiefluss unangenehm beeinflussen.
8. Matratze
Ideal ist eine eher weiche Matratze, dafür sollten Sie sich im Bettenfachgeschäft beraten lassen. DIE Matratze für mehr Erotik gibt es leider noch nicht. 😉
9. Formen
Auf weiche, eher runde Formen achten und Spitzen sowie Scharfkantiges vermeiden. Eventuell auch Wandvorsprünge abschrägen oder abrunden. Denn all dies gibt uns ein Gefühl, dass wir angegriffen werden könnten, und somit fehlt uns die Entspannung.
10. Farben
Rot, die Farbe der Liebe, könnte auch im Schlafzimmer die Erotik ankurbeln und eine sinnliche Atmosphäre schaffen. Gut geeignet sind dafür alle Rot-Töne von Bordeaux über Purpur bis zu den Waldbeeren. Aber auch Apricot, Rost- oder Orange-Töne. Vorsicht mit zu starken Rosa-Tönen! Hierzu gibt es Untersuchungen, die aufzeigen, dass „Rosa harte Männer weich macht“. 🙂 Außerdem sollten Sie Ihren Farbrausch nicht übertreiben und eventuell nur über eine Wand oder über Dekoration die kräftigen Farben einfließen lassen. Bei der Farbauswahl neigen wir Frauen dazu, dies alleine zu entscheiden! Aber gerade in diesem Raum sollten beide zusammen die Farben aussuchen!
11. Material
Bevorzugen Sie im Schlafraum Holz und Naturmaterialien. Vermeiden Sie Metalle, Lack und Spiegel als Strahlensammler.
12. Licht
Günstig für eine sinnliche Atmosphäre ist die indirekte Beleuchtung. Bringen Sie diese auf verschiedenen Ebenen an. Dafür könnte auf eine Deckenbeleuchtung verzichtet werden. Natürlich sind auch Laternen, Windlichter und Teelichtgläser hilfreich, die die Romantik steigern. Doch lassen Sie diese nicht zu hitzig (!) werden, achten Sie auf hitzebeständige Untergründe. 🙂
13. Doppel
Günstig ist es, Dekorationsgegenstände paarweise einzusetzen. Die Zwei steht für das Glück zu zweit. Klassische Symbole sind die Mandarin-Enten, doch es können gerne auch andere sein. Hier ist Ihr Geschmack gefragt oder Ihr beider Vorlieben. Der eine mag es eben zart, der andere eher hart. So können geeignete Symbole des Glücks sowohl Schmetterlinge als auch zwei Harley-Davidson sein.
14. Yin und Yang
Yin und Yang – zwei Seiten einer Medaille – stehen für das weibliche und männliche Prinzip. Dies können Sie berücksichtigen, in dem Sie Hartes und Weiches kombinieren. Wenn Sie sich als Paar im Schlafzimmer wiederfinden – durch feminine und maskuline Einrichtung oder Dekoration – sind Sie auf dem richtigen Weg.
15. Bettwäsche und Kissen
Gönnen Sie sich die Bettwäsche für Ihr Liebesnest, die Ihnen Beiden am besten gefällt – auch wenn sie etwas teurer sein sollte. Fassen Sie diese an. Möchten Sie den Stoff auch auf Ihrem Körper spüren? Seide fasst sich anders an als Baumwolle. Einfach mal ausprobieren … und ergänzen Sie diese mit weiteren Kissen oder Decken zum Kuscheln und Unterlegen für spezielle Verwendungen.
16. Düfte
Düfte und Gerüche begleiten uns durch unseren Alltag. Deshalb darf es fürs Schlafzimmer ein ganz besonderer Duft sein. Ein Duft, der ganz gezielt die Stimmung beeinflusst. Geeignet sind hierfür Patchouli, Jasmin, Sandelholz, Ylang-Ylang, Rose, Geranium und vor allem Muskatellersalbei. Auch Duftkerzen können hilfreich sein.
Bitte jeweils die Dosis beachten, ansonsten werden eventuell die Sinne nicht nur angeregt, sondern betäubt.
17. Hilfsmittel
Erotische Massageöle können tolle Hilfsmittel sein. Sie sollten diese auf die vorig genannten Düfte abstimmen.
18. Bilder
Ein weiterer Sinn, der Sie zur Erregung führen kann, ist Ihr Auge. Aktzeichnungen oder auch einfach nur heiße Lippen, gerne auch erotische Sprüche … einfach alles, was für Sie anregend ist. Gegenteilig wirken übrigens Kinderbilder und die vielzitierte Schwiegermutter. 🙁
19. Generationskonflikt
Apropos Schwiegermutter! Nicht nur diese – in Öl an der Wand – auch andere Bilder und Erinnerungen an die Herkunftsfamilie von Ihnen oder Ihrem Partner haben hier Raumverbot!
20. Stimmungskiller
Alles, was irgendwie die Spannung oder auch Entspannung stört, hat hier nichts zu suchen. Das können Schmutzwäsche oder Sportgeräte sein, aber auch Arbeitsunterlagen, Ordner oder Computer, nicht zu vergessen das Bügelbrett oder allzu religiöse Gegenstände.
21. Gerümpel muss weg
Um das Bett herum, noch besser das ganze Schlafzimmer, sollte möglichst von Gerümpel freigehalten werden. Also immer wieder mal ausmisten … auch unter dem Bett und auf dem Schrank. Vor allem Dinge, die im Blickfeld stehen oder liegen … weg damit! Machen Sie Ihren Blick und Ihre Sinne frei für …
22. Vorhang und Co
Vorhänge und Rollos schützen vor neugierigen Blicken. Das ist meist wichtig, damit sich – hauptsächlich – Frau fallen lassen kann. Rollos und Flächenvorhänge erfüllen diesen Zweck, aber Vorhänge mit Faltenwurf sind ihren modischen Verwandten vorzuziehen. Sie bringen mehr Weichheit in den Raum, sind sinnlicher und nicht so nüchtern.
23. Spiegel
Für die Erotik kann ein Spiegel eine wunderbare Sache sein, doch nicht für den Schlaf. Stehen Sie auf diesen Stimmungsmacher, dann verwenden Sie einen beweglichen Spiegel. Diesen könnten Sie dann zum Schlafen wieder wegräumen.
24. Platz für Neues
Neue Liebe, neues Glück? Dann wird’s Zeit das Alte „raus“ zu räumen. Entfernen Sie alles, was an vergangene Partner und Beziehungen erinnert, aus dem Schlafraum. Machen Sie für eine neue Beziehung Platz, so dass die oder der Neue symbolisch Platz hat, sofort einzuziehen.
25. Und für die Füße
Ein Teppich mit hohem Flor könnte bei kaltem Fußboden helfen. Denn … kalte Füße, schlechter Sex! Zusätzlich wird der Kuschelfaktor im Raum verstärkt. Wenn das Bett auf dem Teppich steht, bildet sich ein Inselcharakter und ganz unbewusst ein Gefühl der Geborgenheit.
26. Spezielle Literatur
Ganz klar, es ist ein spezielles Lexikon … in dem verschiedene Sexpraktiken beschrieben werden. Aber so etwas ins Schlafzimmer zu legen, kann nicht schaden. Etwas lesen treibt die inneren Bilder an.
Deshalb bitte keine Fachliteratur … auch wenn ein Feng-Shui-Buch was Tolles ist! Lieber etwas Erotisches, Anregendes wie „Shades of Grey“, wenn man/frau „so was“ mag. 😉
27. Technik
Ein Fernseher im Schlafzimmer mit anregenden Filmchen, nicht schlecht. Aber die Versuchung ist groß, mal kurz in die Sportschau rein zu schauen. So törnt das TV eher ab als an. Deshalb besser aus dem Liebeszimmer verbannen, gilt auch für einen besseren Schlaf danach.